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Arabische Filmwoche - mit dem deutschen Netzwerk der Anna-Lindh-Stiftung 2009

 

Als erstes gemeinsames Projekt des deutschen Netzwerks der Anna-Lindh-Stiftung für den Dialog zwischen den Kulturen bot in fünf deutschen Städten eine Arabische Filmwoche einen Einblick in das aktuelle Filmschaffen der Region. In Kiel wurde die Filmwoche vom 4. bis 10. Juni 2009 in Kooperation mit dem ›Kommunalen Kino in der Pumpe‹ veranstaltet. Sie war außerdem in Leipzig, Weimar, Bonn und München zu sehen.

Die ausgewählten Spielfilme zeigten die arabische Welt als eine heterogene, nicht nur von Religiosität, Fundamentalismus und Gewalt geprägte Gesellschaft; Themen wie Frauenrechte, individuelle Freiheit und Migration standen im Vordergrund. Auch die unterschiedlichen Facetten des Filmschaffens im Nahen Osten und Nordafrika wurden berücksichtigt. Eine Auswahl junger Kurzfilme aus Ägypten ergänzte das Programm.

In Kiel begann die Woche mit einer Einführung von Irit Neidhardt (mec film - middle eastern cinemas), die einen Überblick über die Entwicklungen des arabischen Kinos gab, mit einem Schwerpunkt auf Ägypten und dem selten gezeigten Film "Yacoubian Building" (Ägypten 2006). Anhand der bunten Mischung von Bewohnern eines Art-deco-Gebäudes aus der Blütezeit Kairos präsentiert der Film einen Querschnitt durch die ägyptische Gesellschaft und offenbart einen tiefen Einblick in die moderne ägyptische Seele.

Zum Ausklang der Arabischen Filmwoche reiste Regisseur Ahmed Boulane aus Casablanca an und zeigte "The Satanic Angels" (Marokko 2007): Ein Film über eine real geschehene Konfrontation von Heavy Metal mit Religion und Gesetz. Sein Film erzählt von einer Gruppe junger Heavy-Metall-Musiker in Marokko: Aufgrund des Vorwurfs Fundamente des Islams erschüttert zu haben, werden 14 Musiker zu Haftstrafen verurteilt; vor den Gefängnistoren bildet sich eine Bürgerrechtsbewegung, die sich für ihre Freilassung einsetzt. Der Leipziger Orientalist Pierre Hecker promovierte zum Thema Heavy Metall in der Arabischen Welt und gab vor dem Film eine kurze Einführung. Anschließend moderierte er das Publikumsgespräch mit Ahmed Boulane.

Die 2005 ins Leben gerufene Anna-Lindh-Stiftung für den Dialog zwischen den Kulturen hat den Auftrag den interkulturellen Dialog im Rahmen der euromediterranen Zusammenarbeit zu fördern und verfügt dazu in inzwischen 43 Ländern über nationale Netzwerke. Das deutsche Netzwerk hat über neunzig Mitglieder, das Projektbüro "radius of art" in der Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein war Ausrichter der letzten Tagung des Netzwerks Ende März 2009 in Kiel.